Sandra Fischer
21. Januar 2014
Schülergottesdienste in unserer Pfarrei
21. Januar 2014

Julia Fischer ist nach Indonesien gereist, um „ihre“ Kinder zu besuchen. Der Leser mag sich an unseren Bericht bzw. an den Vortrag von Julia im letzten Dezember 2013 erinnern. Aber lassen wir Julia selbst erzählen:

„Anfang November 2013 war es soweit, ich flog zum zweiten Mal nach Indonesien auf die Insel Nias.

Das ganze Jahr über war ich in Kontakt sowohl mit Pater Barnabas als auch mit den Schwestern vom Waisenhaus.

Es war mir ein großes Anliegen und Bedürfnis, mich zu vergewissern, dass Eure Spendengelder auch wirklich für medizinische Eingriffe bei den Kindern im Waisenhaus und in den Dörfern verwendet wurden. Das war der Hauptgrund für meinen nochmaligen Besuch auf Nias.

Die Freude war groß, als ich unangemeldet und überraschend im Waisenhaus ankam. Die allermeisten Kinder kannte ich noch vom letzten Jahr, ein paar neue Gesichter waren aber auch dabei.

Bestimmt könnt ihr euch noch an den kleinen Salomo erinnern, den Jungen mit der ausgeprägten Hasenscharte. Ich traute meinen Augen nicht, als der kleine Kerl mit ausgestreckten Armen auf mich zulief. Von der Hasenscharte war nichts mehr zu sehen, er strahlte übers ganze Gesicht und war kaum mehr wiederzuerkennen.

Wie mir die Schwestern berichteten, war die Operation erfolgreich verlaufen. Ende November steht jedoch noch ein weiterer operativer Eingriff an, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Weiters erzählten die Schwestern, dass sich Salomo seit der Operation auch charakterlich zum Positiven verändert hat: Er ist nun viel selbstbewusster, spielt mehr mit anderen Kindern und lacht viel mehr. Auch kann Salomo nun feste Nahrung ohne Probleme zu sich nehmen, was ohne medizinische Hilfe sicherlich nicht möglich gewesen wäre.

Und da war noch Igo, das Kleinkind mit dem verkürzten Bein und der verkrüppelten Hand. Auch er erhielt bereits Hilfe. Sein verkürztes Bein wurde operiert und nun kann er so wie alle anderen gesunden Kinder ohne Einschränkung laufen und ausgelassen herumtoben.

Eine Operation der verstümmelten Hand ist laut Diagnose der Ärzte noch zu früh und sollte erst in der Pubertät vorgenommen werden, wenn das Wachstum zum Großteil abgeschlossen ist. Sobald es soweit ist, wird auch dieser Eingriff gemacht werden.

Vielen weiteren Kindern aus den umliegenden Dörfern konnte dank der Spendengelder mit operativen Eingriffen geholfen und so neue Lebensqualität geschenkt werden.

In der Zeit auf Nias habe ich natürlich auch Pater Barnabas besucht. Er war wie immer sehr beschäftigt und kam gerade vom Festland, wo er einen Kirchenbau beaufsichtigt.

Er hat sich sehr über unseren Besuch gefreut, war es doch die Gelegenheit für ein „Ratscherle“ auf Südtirolerisch.

Er bedankt sich nochmals ganz herzlich bei Euch allen für die großzügigen Spenden und lässt alle St. Andräer grüßen.

Die Tage auf Nias vergingen wie im Flug. Viel Zeit konnte ich mit den Kindern verbringen, wir spielten und lachten gemeinsam und es war für mich einfach nur schön zu sehen, wie glücklich sie sind mit dem Wenigen, das sie haben.

Beim Abschied nahm mich Schwester Eros, die Leiterin des Waisenhauses, in den Arm und bedankte sich mit Tränen in den Augen für all das Gute, das durch Eure Unterstützung möglich wurde.

Lange noch standen die Kinder am Tor und winkten, vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen… „

Nachtrag

Es ist schön zu sehen, wie die eigenen Spendengelder auch wirklich Gutes bringen. Immer wird dies nicht möglich sein, da manchmal auch verwaltungstechnische Aufgaben damit geregelt werden müssen. Aber dieser Augenzeugenbericht ist sicher auch ein kleiner Ansporn jenen etwas zu geben, die so viel weniger haben als wir. Wer möchte kann wieder für Julias Kinder in Indonesien spenden. Das Spendenkonto  ist bei der Raika St. Andrä eingerichtet und lautet  auf Pater Barnabas (IBAN: IT49 T 08307 58222 000905261112).