FF St. Andrä
2. Juni 2011
Despar Jocher
20. Februar 2012

Bildungsausschuss St. Andrä/Afers – Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

Ein Landesgesetz aus dem Jahre 1983 sah die Förderung der Weiterbildung auf Gemeinde- und Ortsebene vor. Voraussetzung für den Bezug von Fördermitteln war das Bestehen eines Bildungsausschusses.

Die Gründung

Auf Initiative des damaligen Stadtrates Andreas Piok trafen sich am 12. November 1986 Vereinsvertreter zu einem Vorgespräch, wobei Erika Senoner vom Landesamt für Weiterbildung über die Sachlage informierte. Sie erläuterte Sinn und Zweck eines Bildungsausschusses und berichtete von Gemeinden, in welchen diese Organisation ins Leben gerufen wurde und sich im Dienste der Ortsgemeinschaft bereits bewährt hatte. Die Aufgabe des Bildungsausschusses sollte darin bestehen, die Bildungsarbeit im Dorf anzuregen, die Fortbildung zu intensivieren und die Veranstaltungen im Ort zu koordinieren.
Die eigentliche Gründungsversammlung erfolgte dann am 10. Dezember 1986 im Villhaus, wo die Vertreter von 20 Vereinen und Verbänden in Anwesenheit der Stadträtin für Kultur Kathi Trojer ihren Beitritt erklärten und damit den Bildungsausschuss St. Andrä konstituierten.
Die Versammelten genehmigten die Satzungen und wählten den Vorstand. Folgende Personen wurden in den Vorstand gewählt: Andreas Piok, Grundschuldirektor, Marianne und Hans Jocher, beide Grundschullehrer, Roswitha Oberrausch, Gfoler, Andreas Gostner, Scheiterhuber. Andreas Piok wurde zum Präsidenten bestimmt und übte dieses Amt bis 2007 aus. Über mehrere Jahre im Ausschuss mitgearbeitet haben auch Rudi Psaier, Marianne Fischnaller Posch, Franz Unterthiner und Charlotte Unterweger Unterthiner.

Anfang des Jahres 2013 ging die Geschichte des Bildungsausschusses neue Wege. Der langjährige Ausschuss unter der Leitung von Beatrix Hinteregger Pircher legte sein Amt nieder. Neben der Wahl eines neuen Vorstandes, entschieden sich die Bildungsausschussmitglieder von Afers und St. Andrä auch, zukünftig als eine gemeinsame Institution weiter zu agieren. In einer konstituierenden Versammlung am 05. März 2013 wurde die Zusammenlegung einstimmig beschlossen und seitdem gehen die beiden Fraktionen in Sachen Bildungsförderung gemeinsame Wege.

Koordinierung und Bildungsangebote

In der Anfangszeit beschränkte sich die Tätigkeit des Bildungsausschusses hauptsächlich darauf, die Bildungstätigkeit der Vereine und Organisationen im Ort zu koordinieren. Einmal jährlich trafen sich die Vereinsvertretungen zu einer Jahresversammlung, um den Bildungs- und Veranstaltungskalender zu erstellen. Der Bildungsausschuss übernahm in dieser Hinsicht die Aufgabe des Vereins der Vereine, welcher sich aufgelöst hatte. Seit dem Jahre 2007 werden nun die Veranstaltungen auf dem erweiterten Jahreskalender der Freiwilligen Feuerwehr bekannt gegeben.
Im Laufe der Zeit ergab sich auch die Notwendigkeit, zusätzlich zur Koordinierungstätigkeit selbst Veranstaltungen anzuregen und in Zusammenarbeit mit den Vereinen durchzuführen. Besonders erfolgreich war eine Gesundheitswoche im November 1994. Einige Jahre später folgte eine Vortragsreihe über Drogen und Suchtbekämpfung.
Zu Pfingsten 1992 lud der Bildungsausschuss alle Heimatfernen zu einem Wiedersehen in St. Andrä ein. Aus aller Herren Ländern waren die einst von St. Andrä Abgewanderten gekommen, um sich in der Heimat zu treffen und viele Erinnerungen auszutauschen. Die Geladenen waren über diese Begegnungen sehr erfreut und dankbar. Aufgrund des großen Erfolges wurde das Heimatfernentreffen im Jahr 2003 wiederholt, wobei man sich diesmal auf die außerhalb der Gemeinde Brixen Ansässigen beschränkte. Im Herbst 2010 fand wiederum ein Heimatfernentreffen statt, das von der Schützenkompanie in Eigenregie organisiert wurde.
Der Bildungsausschuss regte auch zur Führung einer Dorfchronik an, Andreas Piok hat diese Aufgabe übernommen.

Über den Sommer 2007 bot der Bildungsausschuss Gelegenheit, den Ort auf Wanderungen besser kennen zu lernen und anlässlich dieser und ähnlicher Veranstaltungen miteinander in Kontakt zu kommen. Das Programm lief unter dem Motto Daheim in St. Andrä. Die Ansuchen zur Benützung des Mehrzwecksaales in der Grundschule gestalteten sich sehr umständlich und bürokratisch. Auf Ansuchen des Bildungsausschusses stellte die Gemeinde diesem die Ermächtigung aus, den Saal zu vergeben und für die ordentliche Instandhaltung desselben zu sorgen.

Dorfblatt & Heimatbuch

Der SVP Ortsausschuss zeichnet seit 1990 für die Redaktion und die Verteilung des Dorfblattes verantwortlich. Aufgrund mangelnder Finanzierung wurde die Herausgabe 2006 vom Bildungsausschuss übernommen. Während die Herausgabe des Dorfblattes früher hauptsächlich bei Rudi Psaier und Andreas Piok lag, gibt es nun ein Redaktionsteam, das sich die Arbeit teilt. Damit die informative Schrift vier Mal im Jahr pünktlich in allen Haushalten des Berges ankommt, recherchieren und schreiben Andrea Bodner Conci, Brigitte Tschurtschenthaler Bodner, Manuela Engl, Manuela Profanter, Adele Jocher Fischer, Irmgard Burger Thaler, Paul Profanter, Andreas Piok und Beatrix Hinteregger Pircher. Pfarrer Jörg Ernesti steuert meist einen Artikel bei und die Freizeitjugend übernimmt die Verteilung.
Am 8. Oktober 2007 übernahm Beatrix Hinteregger Pircher mit einem stark verjüngten Mitarbeiterstab die Leitung des Bildungsausschusses.
Bereits kurz nach der Gründung, 1986 war schon an die Herausgabe eines Buches über St. Andrä und seine Fraktionen gedacht worden. Der Plan ist damals aber aus finanziellen Gründen nicht zur Realisierung gekommen.

Dafür unterstützte der Bildungsausschuss die Herausgabe des Buches von Stefan Jocher Die Flurnamen des Ploseberges, erschienen im Jahr 2002.
Der neue Ausschuss hat die Idee eines Dorfbuches wieder aufgegriffen.
Es gelang ihm, die notwendigen Mitarbeiter und finanziellen Mittel aufzutreiben und am 14. Dezember 2008 wurde auf einer gemeinsamen Sitzung mit einigen Autoren der entsprechende Beschluss gefasst. Damit hat der Bildungsausschuss ein weiteres großes Zeichen im Sinne seines Bildungsauftrages für die Bevölkerung des Ortes gesetzt.
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Ziele des Bildungsausschusses St. Andrä/Afers

Arbeitsgemeinschaft der Vereine am Berg-, die sich zum Ziel setzt, Weiterbildung im Dorf zu fördern
Koordinierung von Veranstaltungen im Ort

Dachorganisation auf Landesebene

Amt für Weiterbildung

Gründung: 10. Dezember 1986

Vorstände

1986 Andreas Piok, Grundschuldirektor
2007 Beatrix Hinteregger Pircher, St. Andrä
2014 Sandra Stablum, St.Andrä

Leitungsgremium zum 10.01.2017

Präsidentin: Sandra Stablum, St. Andrä
Stellvertreterin: Jocher Stefan, St.Andrä
Weitere Ausschussmitglieder: Marion Kreitmair, Klernt; Claudia Profanter, Vahrn; Tanja Bauer, Afers;

Mitgliederzahl

51 Vereine und Verbände von St. Andrä & Afers[/info]