Aus der Gemeindestube

Dr. Josef Clara
1. Juni 2011
Laufende Projekte
1. Juni 2011

Anlässlich der letzten Ortausschusssitzung hat der Bürgermeister über verschiedene Vorhaben auf dem Ploseberg und in St. Andrä berichtet. Einiges davon ist bereits in öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt worden und hart zur Zeit einer baldigen Umsetzung.

Bilanzänderung

Seit einiger Zeit versucht die Interessentschaft der Freizeitzone Instandhaltungsarbeiten am Bau und an den Infrastrukturen durchzuführen. Verschiedene Arbeiten konnten dabei in Eigenregie erledigt werden, andere wiederum brauchen entsprechende Finanzmittel und müssen dann an spezialisierte Firmen vergeben werden.
Der Zaun Richtung Trametschgraben wird in den nächsten Tagen vom Bauhof der Gemeinde erneuert. Für die Dachsanierung des Gebäudes wird die Gemeindeverwaltung bei der Bilanzänderung 83.000 € zur Verfügung stellen. Das Dach ist undicht, sodass in den darunter liegenden Räumlichkeiten – Musikprobelokal und Küchentrakt – das Wasser eindringt. Die gesamte Dachkonstruktion ist nach einer eingehenden Überprüfung gänzlich zu erneuern und aufgrund der geringen Neigung mit Blech abzudecken.
Für außerordentliche Instandhaltungsarbeiten wurden dem ASC Plose 8.000 € zugewiesen.

Bauleitplanänderung

Aufgrund der Knappheit der Parkplätze bei der Talstation der Plosebahn, musste der Betreiber die Möglichkeit zur Schaffung zusätzlicher Parkgelegenheiten ausloten. Über die Initiative des Herrn Stremitzer konnte oberhalb der Zufahrtsstraße eine Fläche ausfindig gemacht werden, wo im Laufe des heurigen Jahres noch drei Parketagen oberflächlich angelegt werden sollen. Neben dem Grund des vorgenannten Besitzers hat die Plose AG auch noch die Zusage von Engl Sepp – Rauter sowie Ellemunt Roswitha – Rutzner bekommen.
Sobald die Bauleitplanänderung sowie das entsprechende Projekt genehmigt sind, wird mit der Umsetzung der Arbeiten begonnen.

Hotelzone Tourdolomit

Seit geraumer Zeit wird von der Hotelzone am Parkplatz der Plosebahn gesprochen. Die Firma Tourdolomit (Athesia) hat vor ca. einem Jahr den Grund dafür bereits erworben. Architekt Dejaco wurde beauftragt zusammen mit Architekt Demetz einen Bebauungsvorschlag für diese Zone auszuarbeiten, wobei es in erster Linie um die Überprüfung der urbanistischen Voraussetzungen gegangen ist. Es liegt daher noch kein konkretes Projekt auf – es handelt sich also um eine so genannte Studie.
Vorgabe des Investors: 300 Betten (200 Zimmer), Kongresszentrum, Parkplätze und wen möglich Anbindung an Seilbahn Brixen. Insgesamt geht es um ca. 80.000 m³ unter- und oberirdische Baumasse.
Die größte Herausforderung ist diese Kubatur auf der Fläche unterzubekommen und diese gleichzeitig so umweltschonend wie möglich in das Gelände einzubringen.
Warum ist die Tourdolomit mit ihrem Vorhaben nach St. Andrä gekommen?
Laut Aussagen der Firma gibt es noch kein Kongresshotel in dieser Größenordnung in Südtirol; die Firma ist zur Zeit dabei, ihre touristischen Tätigkeiten auszudehnen und möchte daher eine solche Anlage verwirklichen. St. Andrä bietet ihrer Meinung nach die besten Voraussetzungen – es handelt sich um ein Winter- Sommergebiet, Brixen als Kulturstadt ist in der Nähe, die Anbindung an den Berg und an die Stadt gegeben.
Mit dieser Vorstudie wird die Gemeinde nun in eine intensive Diskussion mit der Bevölkerung, aber auch mit den Landes-
ämtern gehen, um dann sobald abgestimmt damit in den Gemeinderat zu kommen. Es wird also eine längere Diskussion über dieses Vorhaben geben.

Seilbahnverbindung Brixen – Plose

Im Rahmen der Malikstudie wurde die Idee für eine Seilbahnverbindung Brixen- St. Andrä geboren. In den 60er Jahren hat es eine solche bereits gegeben – mit dem Neubau der Umlauf im Jahre 1986 ist diese abgebrochen und beseitigt worden.
Nun soll im Sinne einer umweltfreundlichen Mobilität, vor allem aber einer touristischen Erschließung bzw. Näherbringung des Ploseberges zur Stadt Brixen eine neue Seilverbindung den Talboden mit der bestehenden Umlaufbahn verbinden.
Eine Arbeitsgruppe hat sich mit dem Vorhaben auseinandergesetzt; bisher hat man sich in erster Linie mit den möglichen Standorten für die Talstation befasst. Ganze sechs solcher Standorte wurden dabei untersucht: Zone Acquarena, Parkhaus, Bahnhof, Disco Max, Milland Schianone-Kaserne sowie Sportzone Milland. In erster Linie soll dabei eine Verkehrsverminderung auf den Straßen erreicht werden; weiters sieht man in der Infrastruktur eine touristische Aufwertung für die Stadt und den Berg.
Es soll ein Ganzjahresbetrieb angestrebt werden, wobei nach Möglichkeit alle Nutzergruppen mitberücksichtigt werden müssen: Pendler, Schüler, Touristen sowie die ganze Bevölkerung. Die Infrastruktur muss weiters wirtschaftlich geführt werden können, um die Betriebsspesen in Zukunft abzudecken.
Nach eingehender Überprüfung wurden drei Standorte als Startpunkt für eine solche Anlage herausgearbeitet: Acquarena, Parkhaus sowie der Bahnhof in Brixen. Als dezentraler Standort ist die Disco Max noch in der weiteren Auswahl verblieben. Die jeweiligen Vor- und Nachteile sind herausgearbeitet und evidenziert worden. Insgesamt spielt die Stadtnähe eine entscheidende Rolle, periphere Standorte haben eigentlich nur in Bezug auf die Erreichbarkeit Vorteile.
Bisher hat man sich mit der Anbindung an die Talstation bzw. mit dem Standort St. Andrä nicht auseinandergesetzt. Dies soll nun über einen Auftrag der Gemeinde erfolgen; weiters werden die verbliebenen Standorte in der Stadt eingehend überprüft. Sobald diese Ergebnisse vorliegen soll in eine breite Diskussion mit der Bevölkerung gegangen werden. (pp)